Die LTE-Verfügbarkeit in Deutschland wächst beständig. Dies verdeutlichen auch immer wieder die Statistiken der Netzbetreiber. So meldete zum Beispiel Vodafone für Mai 2013 eine 4G-Abdeckung von 65 Prozent (LTE outdoor) deutschlandweit. Damit kann der Anbieter 50 Millionen Menschen mit 4G erreichen. Das unabhängige Infoportal 4G.de, dessen Zahlen auf LTE indoor basieren, meldete für den gleichen Monat eine LTE-Abdeckung von 54 Prozent deutschlandweit. Bedenkt man, dass die deutschen Netzbetreiber erst im März 2011 mit dem 4G-Ausbau begonnen haben, ist die aktuelle LTE-Verfügbarkeit durchaus beeindruckend. Wie steht Deutschland jedoch im internationalen Vergleich da?
Kostenloser 4G-Check – Hat der LTE-Ausbau auch schon Ihren Ort erreicht?
Betrachtet man einmal nur Europa, gehört Deutschland zu den führenden Ländern bei der 4G-Verfügbarkeit. Die Nase vorn bei der LTE-Netzabdeckung haben die skandinavischen Länder. Vor allem die Schweden können ein gut ausgebautes 4G-Netz nutzen. In der gleichen Liga wie Deutschland bei LTE spielen Dänemark und die Schweiz. Gerade die Eidgenossen drücken aktuell beim 4G-Ausbau ordentlich aufs Tempo. So starte der Netzbetreiber Swisscom in November 2012 mit LTE in der Schweiz. Mittlerweile hat man 170 Orte mit 4G abgedeckt und erreicht 70 Prozent der Bevölkerung. Bis zum Ende des Jahres möchte man dort die LTE-Verfügbarkeit weiter steigern.
Andere Länder in Europa hängen beim LTE-Ausbau hinterher. Dazu gehören zum Beispiel Frankreich, Österreich, Großbritannien und Spanien. Hier gibt es vor allem bürokratische Probleme mit dem 4G-Ausbau. In vielen dieser Länder wurden die LTE-Frequenzen erst spät oder noch gar nicht versteigert, was den Ausbau mit LTE verzögert. In anderen Ländern wie etwa in Spanien fehlen den Netzbetreiber die notwendigen Investitionsmittel für den 4G-Ausbau.
LTE-Verfügbarkeit – Europa beim LTE-Ausbau noch in den Kinderschuhen
Vergleicht man den LTE-Ausbau in Europa zum Beispiel mit Nordamerika und dem asiatischen Ländern, steckt der alte Kontinent beim LTE-Ausbau noch in den Kinderschuhen. So zeigte eine Studie des Branchendienstes 4G Americas im September 2012, dass damals nur 4 Prozent der LTE-Nutzer in Europa lebten. Der Hauptteil der 4G-Nutzer wohnte 2012 in Nordamerika (51 Prozent) und im asiatischen-pazifischen Raum (45 Prozent). Auch wenn diese Studie nun schon einige Monate alt ist, dürfte sich auch heute an der Verteilung der LTE-Nutzer weltweit tendenziell nicht viel geändert haben.
Weit zurück bei der LTE-Verfügbarkeit liegen hingegen die anderen Kontinente. Hier beginnt der 4G-Ausbau gerade erst. Als Beispiel kann man Brasilien in Südamerika nehmen. Hier starten die Netzbetreiber aktuell in ersten Großstädten mit LTE. Bis 2014 möchte man dort alle Gastgeberstädte der Fußballweltmeisterschaft mit LTE ausbauen. In Brasilien wird es sicherlich bei der LTE-Verfügbarkeit in einzelnen großen Städten bleiben. Ein flächendeckendes 4G-Netz, was Deutschland vielleicht bereits 2015 erwartet, wird es hier aufgrund der große Fläche nicht geben.
GSA informiert über LTE-Verfügbarkeit weltweit
Dabei wächst die 4G-Verfügbarkeit aktuell auf allen Kontinenten. Die GSA (Global Mobile Suppliers Association) informiert regelmäßig über den Stand beim LTE-Ausbau weltweit. Im letzten Bericht vom Mai 2013 meldete die GSA 175 kommerzielle 4G-Netze in 75 Ländern. Bis Ende 2013 erwartet man 248 LTE-Netze in 87 Ländern auf dem Markt.
Mit dem LTE-Ausbau weltweit kommen die Netzbetreiber dem Wunsch der Verbraucher nach immer höheren, mobilen Bandbreiten entgehen. In vielen Ländern möchten die Menschen auch auf mobilen Endgeräten nicht auf HD-Videos und größere Downloads verzichten. Mit der wachsenden LTE-Verfügbarkeit steigt in Zukunft auch die Zahl der LTE-Nutzer. Im Jahr 2018 sollen laut einer Studie von Ericsson 60 Prozent der Weltbevölkerung LTE nutzen können.